Nix für Lemminge

Dienstag, 30. September 2014

in
Es ist soweit: Heute ist das Finale von Alex viertem Sew-Along in diesem Jahr. Das Thema lautet Märchen.




Hach, was bin ich gespannt auf die Präsentation der  märchenhaften Outfits!

Hier noch einmal zur vollständigen Übersicht, die bisherigen Stadien meines Werkes:




So, nun aber zu meinem Ergebnis. Voila: Die rustikale Waldfee von vorn.


In der Vergrößerung ist zu erkennen, dass sich der sehr starre, lilafarbene Stoff im Halseinsatz etwas in Falten legt, wenn ich die Arme bewege. Das finde ich aber nicht sooo schlimm.


Die Rückansicht:


Die Inspiration für den Einsatz im Rückenteil war das Model "Georgina" von Republique du Chiffon das ich erstmalig in einer sehr hübschen Version bei Frau Kleidermanie gesehen hatte. Für meinen persönlichen Wohlfühlfaktor habe ich allerdings einen hohen runden Rückenausschnitt in Lila eingesetzt und nur das Thema des spitzen Einsatzes aufgegriffen.







Die Seitenansicht in der Vergrößerung:

 


Mein Fazit: Das Kleid mag ich ausgesprochen gern. Es trägt sich bequem und ich finde es so richtig schön herbstlich. Allerdings befürchte ich, dass ich nach dem heutigen Tag im Büro aussehen werde, als ob man mich des nachts im Wäschetrockner vergessen hätte, da der lilafarbene Stoff knüddelt wie die Hölle. Auf den Fotos sieht man das Kleid im frisch gebügelten Zustand. 

Aber egal. Mir gefällt es. Daher an dieser Stelle einen ganz lieben Dank an Dich Alex. Toll, dass Du Dir die Mühe mit dem Sew-Along gemacht und uns damit eine wunderbare Inspiration geschenkt hast!

Nun aber noch die wichtige Frage: Verleiht dieses Waldfeekleid mir auch die Gabe des Zauberns?


Kommt auf einen Versuch an. Also ippettipipettipau und her mit dem Wald




He, das klappt ja super!

Jetzt also der zweite Versuch: Ippettipipettipau jetzt noch ein Reh dazu.


Äh, was bitteschön ist das? 

Huppela, ein Schaaf ?!


Naja, hüstel - ich bin halt noch eine Waldfee in Ausbildung...

Die Parade all der anderen Märchenwesen findet sich heute bei MamamachtSachen.


King Kongs Füße

Donnerstag, 25. September 2014

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Soso, da hatten wir in dieser Woche also wieder einmal eine Klimakonferenz der UN. Und was hat es gebracht - wie immer nur viele, viele zurückgelegte Flugzeugmeilen der Teilnehmer und Riesenaufwände für die Veranstaltung.

Ach, beinahe hätte ich es vergessen, die UN hat ja nun auch einen neuen Sonderbotschafter für das Klima: Leonardo DiCaprio

Leonardo DiCaprio??? Ein Mann mit dem ökologischen Fußabduck von King Kong?!

Wie, was? Ach so, seine Privatflieger werden nicht mit Flugbenzin sondern Blümchenparfum betankt und stoßen statt klimaschädigenden Abgasen nur den Duft nach Veilchen und Rosen aus. Sein tolles Hybridauto ist aus ressourcenschonendem Brezelteig, na wenn das so ist...

Und seine vielen Reisen an die Hot Spots dieser Welt macht er nur, um zu schauen wie sehr die Menschen schon unter den Folgen des Klimawandels leiden. So auch in diesem Sommer als er auf der Luxusjacht eines "Freundes" zur WM nach Brasilien gereist ist um sich dann vor Ort anzusehen, wie es den Menschen in den Favelas geht.

Jaja, er ist schon ein toller Typ, von dem lassen sich die Teilnehmer der UN-Konferenz und wir alle doch gern sagen, dass wir etwas gegen den unverantwortlichen, menschengemachten Klimawandel tun müssen. 

Ja, er ist fast so toll wie Al Gore, der unermüdlich im Privatflieger um die Welt reist um uns bei seinen (mit sechsstelligen Summen dotierten Vorträgen) mitzuteilen, was wir alles falsch machen. Zwischenzeitlich gönnt er sich dann die wohlverdienten Ruhepausen in einem seiner drei Luxusanwesen, deren Stromrechnung höher ist, als das Einkommen eines Durchschnittsverdieners (der westlichen Erdhalbkugel).

Was würden wir bloß ohne diese selbstlosen Weltenretter tun?

Hm, wir könnten z.B. das Buch eines Menschen lesen, der nicht Wasser predigt und Wein trinkt sondern seine Erkenntnisse (obwohl von Hause aus Volkswirt) in einer verständlichen Sprache rüberbringt und seine Thesen nicht nur verbreitet sondern auch selbst danach lebt.

Die Rede ist von Niko Paech dem wohl bekanntesten deutschen Vertreter der Postwachstumsökonomie und seinem Buch "Befreiung vom Überfluss".

Sein Buch hat mich außerordentlich beeindruckt. Zugegeben, die Lektüre läßt einen ließ mich durchaus das eine oder andere mal schlucken, aber letztendlich kann ich ihm und seinen Aussagen nur beipflichten. Um die Probleme zu lösen, die unsere bisherige Lebensweise (und die unserer Eltern und Großeltern) bisher angerichtet haben, geht es um nicht weniger als die völlige Änderung unserer Gewohnheiten.

Nico Paech stellt nicht nur dar, wie die Situation in der Welt durch das menschliche Konsumverhalten der letzen Jahrhunderte  geändert wurde und wie sehr wir alle daran Anteil haben. Er macht auch deutlich, dass das sogenannte "grüne Wachstum" ein Wunschtraum derjenigen ist, die zwar das Klima verbessern, aber bitte keine Unbequemlichkeiten in Kauf nehmen wollen.

Natürlich wird sein Buch all denjenigen nicht gefallen, für die regelmäßige Shoppingtrips mit dem Flieger in attraktive Hauptstädte zum Menschenrecht gehören, und für die die freie Fahrt für freie Bürger im SUV mit dem sie erst die Kinder in die Schule bringen, dann zum Lebensmittelkauf   im Biomarkt fahren und abschließend noch einen Abstecher zu Manufactum machen, wo es sie noch gibt die guten Dinge, schlichtweg lebensnotwendig erscheint.

Auch wenn es sich vielleicht so anhört, ich möchte Niemand selbstgerecht auf die Füße treten. Vielmehr ist mir selbst bewußt geworden, dass es noch lange nicht reicht, auf das Auto zu verzichten (was mir nicht schwer fällt, da ich in einer Großstadt mit guten öffentlichen Verkehrsmitteln wohne) vegan zu essen (auch keine Leistung, da es mir wirklich schmeckt) und nicht mehr zu fliegen (bekanntermaßen bin ich sowieso ein Reisemuffel, da fällt der Verzicht nicht schwer).

Es geht darum, nach und nach immer wieder zu überprüfen, wo besteht noch Änderungsbedarf in meiner Lebensweise.  Die bisher deutlich, schwierigste Baustelle ist für mich der Verzicht auf den Kauf von neuen Stoffen. Zwar habe ich immer noch beträchtliche Vorräte in meinen Schränken, aber die kleine gierige Stimme im Kopf die immer wieder ruft "Oh ist das schön, das will ich haben!"  macht sich doch immer wieder bemerkbar. Und ich gestehe, es gab Momente da war ich wirklich ganz kurz davor schwach zu werden und heilfroh darüber, dass der Stoffladen in meiner Nähe ausnahmsweise mal keinen Tisch mit Schnäppchenangeboten vor der Tür stehen hatte - puh, noch mal Glück gehabt.

Was ich damit sagen will: Wie wir alle bin auch ich nicht gefeit davor, in alte Verhaltensweisen zurück zufallen. Ich kann auch durchaus verstehen, dass viele Menschen von der Vorstellung der notwendigen Änderungen verängstigt sind, und statt dessen lieber weghören, weil sie das Gefühl haben nichts ändern zu können.

Es ist nicht verwunderlich, wenn es beängstigend auf uns wirkt, uns von dem Weltbild mit dem wir aufgewachsen sind und das uns (medial) immer wieder um die Ohren gehauen wird - kaufe, dann geht es dir gut/ Wachstum ist wichtig - zu lösen. Aber diese Notwendigkeit gab es im letzten Jahrhundert bereits mehrfach insbesondere für die Bewohner unseres Landes - wenn auch nicht im Hinblick auf den Konsum sondern auf die politische Ausrichtung.

Dabei liegt in dieser Veränderung für uns eine doppelte Chance. Es ist ja nicht so, dass wir Menschen in der westlichen Welt den Rest der Weltbevölkerung mit unserem Konsumverhalten restlos ausbeuten und dabei nicht nur Klimaveränderungen sondern auch politische Krisen und die entsprechenden Reaktionen darauf verursachen. Der Mehrheit der Menschen in unserer Gesellschaft, geht es noch nicht einmal gut dabei. Permanente Überforderung, Orientierungslosigkeit in einer multioptionalen Gesellschaft und Burnout sind weit verbreitete Phänomene die in erschreckender Weise zunehmen.

Ein Grund mehr, sich auch mit unbequemen Tatsachen auseinanderzusetzten und zu überlegen, was kann ich selbst an meinem Verhalten sinnvoll verändern, damit es nicht nur den anderen Menschen sondern auch mir selbst besser geht.

Ich kann den Frust über die regelmäßige Ergebnislosigkeit von Klimagipfeln nachvollziehen. Aber warum sollten wir uns davon abhängig machen?

Denn, mal ehrlich: Welche Änderungen im Hinblick auf den Klimaschutz könnten Politiker umsetzen, die uns nicht persönlich beträfen und für Unbequemlichkeit sorgen würden?

Keine! Wir wären immer betroffen, durch Mehrkosten oder Verzicht. Da können wir doch auf die Aktivitäten unserer nachgewiesenermaßen in dieser Hinsicht nicht interessierten Politiker verzichten und unser Leben selbst in die Hand nehmen.

So, für alle, die meine Tiraden bis hierhin tapfer durchgestanden haben, gibt es wie immer den Service zum Buch. Wer Kein Geld für das Buch ausgeben (und mindestens drei Äste eines Baumes sparen will) der kann sich Niko Paech und einen seiner vielen Vorträge auch auf Youtube ansehen, z.B. hier 

 

MMM 11/2014

Mittwoch, 24. September 2014

in
Da ich zur Zeit einige Tage Urlaub habe die ich gemütlich zuhause verbringe, indem ich exzessiv der Faulheit fröhne (= in der Herbstsonne sitzen, Kaffe trinken und lesen/ auf dem Sofa liegen, Tee trinken und lesen/ im Sessel lümmeln, und Nähblogs lesen etc.) habe ich zum heutigen MMM keine neuen Werke vorzustellen, sondern gut abgehangene Exemplare aus meinem Kleiderschrank.

Diese passen aber farblich und überhaupt gut zum Herbst.

1. Ein Klassiker: Onion Knotenkleid kurz beärmelt in Dunkellila. Da es sich bei diesem Kleid sozusagen um ein Basicstück handelt, beschränke ich mich auf die Vorderansicht.


2. Da mir kurze Ärmel natürlich bei diesem Wetter etwas zu luftig sind, trage ich noch ein Strickjäckchen darüber, das ich in diesem Post bereits schon einmal vorgestellt habe.


3. Insbesondere gegen die morgendliche Kühle, kommt dann noch ein Wollwalkjäckchen darüber. Bei dem Schnitt handelt es sich um ein Einzelexemplar, dass die liebe Anke aus der Atelierschule für sich erstellt hatte. Ich fand es ganz toll und durfte es mir kopieren. Das Jäckchen hat mittlerweile bereits drei Herbstsaisons auf dem Buckel der Pelerine  und besteht aus einem wunderbarem Doubleface  (auf der einen Seite Lila, auf der anderen Seite dunkelgrau) den ich für die Pelerine beidseitig verarbeitet habe.


Das Jäckchen habe ich nicht gefüttert, daher ist es wirklich nur für die Tage gedacht, an denen es zu kühl für die dünneren Übergangsmäntel ist, aber noch zu warm für die leichteren Wintermäntel. 

Von der Rückseite sieht es so aus:


Hier eine Detailansicht von vorn...


uuund eine Seitenansicht:


Irgendwie fühle ich mich in dem Jäckchen immer etwas Miss Marple-mäßig, obwohl mir das wunderbar charmante Lächeln von Margaret Rutherford in ihrer Paraderolle fehlt


Darüber hinaus bewege ich mich üblicherweise auch nicht in der Nähe von Messermördern


oder Todesschützen. 


Äh, Moment, was war denn das jetzt für ein Geräusch?


Ihr habt es nicht gehört? Da habe ich mich wohl geirrt. Wo war ich stehengeblieben? Ah, ja! Ich wollte sagen, dass ich auch nicht ständig über Leichen zu stolpern pflege...


uuups, nanu...

Also wirklich, das ist mir bisher noch nie passiert!


Was mache ich denn jetzt? 


Naja, vielleicht sollte ich die Angelegenheit...






erst einmal genauer, unter die Lupe nehmen.




Sachdienliche Hinweise zu allen anderen, schick benähten Damen, findet Ihr wie immer beim Me Made Mittwoch.


MMM 10/ 2014

Mittwoch, 17. September 2014

in
Hurra der MMM ist wieder da! Meine Mittwochabende sind gerettet, ich kann wieder gemütlich auf dem Sofa liegend, die Parade all der schön gekleideten, selbst benähten Damen bewundern.

Die Sommerpause kam mir zwar ewig lang vor, aber ich finde sie auch wichtig, weil der MMM dadurch nicht zu selbstverständlich wird, sondern etwas Besonderes bleibt, auf das man sich freuen kann.

Toll auch, dass das Team sich um drei zum harten Kern der Nähbloggerinnnen gehörende Unterstützerinnen erweitert hat!

So, nun aber zu meinem Beitrag zum ersten Herbst MMM in 2014.

Passend zur Jahreszeit gibt es auch ein eher herbstliches Kleid, mein Miss Moneypenny-Gedächtniskleid, auch bekannt unter Burda 11/2012 Nr. 138 ein Vintage-Modell als Neuauflag eines Kleides aus dem Jahr 1956.


Man Frau achte bitte auf die mühevoll eingenommene laszive Pose, um den Schnitt des Kleides zur Geltung zu bringen.

Da Details bei schwarzen Kleidern oft schlecht zu erkennen sind, hier eine Vergrößerung der Faltenpartie im oberen Vorderteil:


Die Rückseite sieht so aus:


Das ist übrigens kein Tattoo was da über dem Kragen herausschaut sondern ein Kettenverschluß - ich steh nicht so auf dauerhafte Dekorationen an meinem Körper.


Insgesamt ließ sich das Kleid recht unkompliziert nähen.
Geändert habe ich an diesem Schnitt wie immer die Rückenweite, da ist Burda für meine Verhältnisse meist etwas zu großzügig. Ausnahmsweise musste ich in diesem Fall übrigens nicht das Oberteil - wie sonst fast immer bei Burdaschnitten - verlängern.

Bei dem Material das ich verarbeitet habe, handelt es sich um einen mitteldicken Jersey, so dass es gut zu einem sonnigen Herbsttag passt.

Äh, wie kein Herbstwetter? Für heute 26° angesagt? 
Papperlapapp! Jahreszeiten sind grundsätzlich eine Frage der Einstellung!

Ihr glaubt mir nicht? Ich werde es Euch beweisen. Wir atmen jetzt alle zusammen einmal ganz tief durch und visualisieren einen goldenen Herbsttag mit schönen, roten Blättern die von den Bäumen fallen...


hmpf, für den Anfang schon ganz gut aber da geht doch noch mehr oder? Also, jetzt bitte noch einmal volle Konzentration und...


...langsam habt Ihr den Dreh raus. Jetzt nur nicht nachlassen uuuuund 






 wunderbar, aber das ist noch nicht alles oder?



Perfekt! Jetzt habt Ihr erlebt, wie einfach es ist einen schönen Herbsttag herbeizuwünschen.

 
Alle anderen Spätsommer- Herbstoutfits seht ihr hier beim MMM







Speed

Montag, 15. September 2014

in
Heute wieder einmal eine Buchempfehlung, die meiner Meinung nach besonders gut zu einem Montagmorgen passt, an dem die meisten von uns zu Ihren Arbeitsplätzen eilen, bzw. schon fleißig dort sitzen (stehen) und ihr Tagwerk verrichten.

Das Buch ist von dem Autor Florian Opitz und trägt wie dieser Posttitel den Namen Speed.

Hier  könnt Ihr einen kleinen Blick in das Buch werfen.

Der Autor unternimmt in dem Buch den Versuch herauszufinden, warum sowohl er selbst als auch die meisten anderen Menschen  in unserer Gesellschaft immer stärker unter dem Gefühl leiden, nicht genug Zeit zu haben.

Die Frage ist: Liegt es an uns, wenn wir uns gestresst fühlen, wenn wir der Uhr hinterherchecheln und befürchten nicht alles erledigen zu können, was auf unserer persönlichen To-Do-Liste  steht, sind wir zu langsam? Oder ist vielleicht der aktuelle Lebensrhythmus in unserer Gesellschaft zu schnell für die Menschen?

Sein Weg führt den Autor vom Zeitmanagementseminar zum Burnoutexperten. Er nimmt sein persönliches Verhältnis zum Internet und der ständigen Erreichbarkeit via Smartphone unter die Lupe bzw. unterhält sich mit einem Menschen, der ein halbes Jahr bewußt darauf verzichtet hat und ihm seine Ängste und Erfahrungen schildert.

Als chronische Wenigtelefoniererin die mitnichten ständig erreichbar ist, hat mich diese Form der Abhängigkeit schon erstaunt und ich dachte mir: Wenigstens eine Baustelle, die ich nicht habe. Allerdings schaffe ich es auch ohne, mich oft genug gestresst zu fühlen...

Richtig anstrengend fand ich dann die Kapitel über eine Spitzenmanagerin in der Unternehmensberatungsbranche und den Besuch beim Informationsverkäufer Reuters. Dieses Kapitel habe ich am Abend im Bett gelesen und konnte erst das Licht löschen, nachdem ich beim dritten Teil  angekommen war, in dem es um Alternativen zum Hamsterrad ging. Vorher hatte sich mein Puls durch die Darstellung der gnadenlos, gehetzten Welt in diesen Branchen doch deutlich beschleunigt und ich hätte sicher kein Auge zugemacht.

Im dritten Teil erfahren wir etwas über Menschen, die für sich einen persönlichen Ausweg aus dem Zeitdruckdilemma gefunden haben bzw. sich bisher erfolgreich von diesem beschleunigten Leben fernhalten konnten.

Sicherlich sind in diesem Buch keine Rezepte enthalten die man 1 zu 1 für sich umsetzten kann, um dann sofort ein entspannteres Leben führen zu können. Allerdings regt das Buch zum Nachdenken darüber an, ob viele Dinge/ Verhaltensweisen die wir in unserem Leben für selbstverständlich halten nicht doch verzichtbar wären und wie für uns gangbare Alternativen aussehen könnten.

Wer nun keine Lust hat, sich das Buch zu kaufen, es in seiner Stadtbibliothek nicht findet, oder meint nich genug Zeit zu haben, um das Buch zu lesen (!) - kein Problem. Erfreulicherweise kann man sich auch die passende Dokumentation zum Buch  ansehen

Wer sich danach etwas gestresst von diesem Thema fühlt, kann dann entweder zur Entspannung einen schönen Spaziergang machen, oder wenn gerade kein grünes Eckchen in der Nähe ist, einfach ein Weilchen auf diesen schwedischen Sonnenuntergang schauen und sich vom Geräusch des plätschernden Wassers die verspannten Synapsen etwas entkräuseln lassen -  ahhhhhhhhhhhhhhhhh

Nix für Lemminge-Märchen-Teil 3 Wie nähe ich das?

Samstag, 13. September 2014

in
Heute geht es weiter mit dem dritten Treffen zum Thema Nix für Lemminge - Märchen bei Mama macht Sachen.

Das Thema dieses Treffens ist die Frage: "Wie nähe ich das?"

Entgegen meiner Planung vom letzten Treffen, bei dem wir unsere Entwürfe gezeigt haben, hat mich die Realität des vorhandenen Stoffes gezwungen, meinen Entwurf etwas zu ändern.

Da der Blumenstoff aus dem aufgetrennten Mantel nicht gereicht hat, um sowohl im vorderen als auch im hinteren Rockteil jeweils entsprechende Bahnen einzusetzten und ich das recht große Muster ungern stückeln wollte (das hätte nicht schön ausgesehen), habe ich mich entschieden, das Rockteil nur aus dem lilabordeauxfarbenen Stoff anzufertigen.

Dadurch bedingt, entfällt auch die ursprünglich geplante tiefe Kellerfalte mit der ich das große Blumenmuster optisch aufbrechen wollte.


Hier seht ihr das Oberteil im Rohbau von vorn


und von hinten


Statt der entfallenen tiefen Kellerfalte habe ich nur die vorhandene Weite des Rockteils mit jeweils zwei kleineren Falten vorn und hinten in Form gebracht.


Da meine Schneiderpuppe leider nur weiten- aber nicht höhenverstellbar ist, stauchen sich die Oberteile immer etwas auf ihr, denn mein Oberkörper ist ca. 2-3 cm länger als das Standardmaß. Es wird wirklich Zeit, dass ich mir endlich eine genaue Puppe selbst bastele...


Bei der Rückansicht bitte nicht von dem noch sichtbaren (eigentlich nahtverdeckten) Reißverschluß iritieren lassen, er ist noch nicht final drin. 



Weiterhin fehlen noch:

Halsbeleg
Ärmel + Flügelärmelchen
Säume.

Optisch gefällt mir diese aus der (Stoff-) Not geborene Variante sogar besser als die ursprünglich geplante. Es wären mir wahrscheinlich doch zuviele Blumen im Kleid gewesen...

Der lilabordeauxfarbene Stoff knüddelt allerdings wie die Hölle! Das wird ein echtes Stehkleid.

Den aktuellen Stand der anderen märchenhaften Schneiderinnen uns ihrer aktuellen Werke könnt Ihr hier bei Mama macht Sachen bewundern.


 

Project "Muschelsack" finished!

Freitag, 12. September 2014

in
Bekanntermaßen hühnere ich bereits seit längerer Zeit an der Änderung des ehemaligen hellblauen  Kleides, dass ich ursprünglich nach dem Ottobre Schnittmuster Matisse genäht hatte.

Zur Erinnerung hier noch einmal die Ursprungsversion:



Die Beschreibung der ersten Schritte findet sich in diesem Post.


Nachdem ich das Oberteil des Kleides mit der Reverse Applique-Technik bestickt, etwas verschmälert und Ärmel sowie Rockteil gegen einen dickeren, dunkelblauen Jersey ausgetauscht hatte, befand sich das Kleid im Stadium "Muschelsack"



Eine detaillierte beschreibung des Elends findet sich hier.


Nicht wirklich schön!


Daher kam mein meistgenutztes Näh-Werkzeug wieder zum Einsatz:


Anschließend durften die Einzelteile ein wenig in der Ufo-Ecke ablagern, bevor ich mich der finalen Änderung seelisch-moralisch wieder gewachsen fühlte.

Aber, ich finde es hat sich gelohnt. Mit dem Ergebnis bin ich nun endlich zufrieden.


Die Änderungen im Detail:

Der dunkelblaue Rocktoff wurde wieder durch den ursprünglichen, hellblauen Rockstoff ersetzt. Zugeschnitten habe ich die Rockteile nach dem Schnittmuster Tiramisu von Cake Patterns. Allerdings habe ich aus Gründen der Stoffersparnis ein wenig aus der Rockweite herausgenommen.

Auch die dunkelblaue Taillenpasse wurde nach dem Tiramisu Schnitt zugeschnitten. Das Oberteil habe ich soweit verschmälert, dass es nun wirklich auf Figur sitzt und zur Weite der Taillenpasse passt und auf die notwendige Länge verkürzt (dafür habe ich mutig in die Stickereien hineingeschnitten...).

Geplant war dann eigentlich, das Kleid nur auf Tunikalänge zu belassen und dazu einen etwas schmaleren Rock aus dem dunkelblauen Jersey zu nähen. Daher hatte ich das Rockteil auch entsprechend bereits mit der Zwillingsnadel gesäumt.

Entgegen des Oberteils das ich komplett mit der Hand genäht habe, hat mich bei dieser letzten Änderungsrunde ein  wenig die Geduld verlassen, so dass ich die Rockteile mit der Maschine an das Oberteil gesetzt habe.

Tja, dann stellte ich fest, dass ich mich bei der noch vorhandenen Stoffmenge für den geplanten, dunkelblauen Rock ein wenig verrechnet hatte, so dass dann doch wieder mein Lieblingswerkzeug zum Einsatz kam:



Den Saum der Tunika also wieder aufgetrennt!

Anschließend ist es mir durch milimetergenaues Zirkeln des Stoffes gelungen, eine dunkelblaue Blende zuzuschneiden, mit der ich das hellblaue Rockteil verlängert habe.

Da dieser Jersey ziemlich dick ist, fällt der Rock recht schön und ich konnte den Rocksaum und die Ärmelsäume auf der Innenseite mit unsichtbaren Handstichen festnähen. Das finde ich grundsätzlich schöner als maschinengenähte Säume, aber bei sehr dünnen Jerseys ist dies eher schwierig.  


Etwas kapriziös hat sich das Kleid dann auch bei der noch fehlenden Halsausschnittlösung gezeigt.

Zuerst hatte ich die hellblaue Schluppe des Ursprungskleides angenäht. Das gefiel mir nicht also:

 
Dann hatte ich die Idee, aus dem abgeschnittenen Stickereirest des gekürzten Oberteils einen Schildkrötenkragen anzusetzen. Gefiel mir auch nicht, also:

 
Letztendlich habe ich den Halsausschnitt mit einem Streifen des hellblauen Jerseys mit elastischen Handstichen versäubert.



Die Rückansicht sieht so aus.


Hier noch eine Schrägseitlichvornansicht:

 
Mit der endgültigen Variante bin ich nun zufrieden. Auch wenn die Farbkombi nach meinem Geschmack eher etwas für das Frühjahr als für den Herbst ist. Daher werde ich das Kleid in den nächsten Tagen in sein Winterquartier packen und dann ganz entspannt im Frühjahr wieder herausholen.

Hier noch ein letzter Vorher-/ Nachher-Vergleich:

 vorher

nachher


Zwischentief

Montag, 1. September 2014

in
Laut Wettervorhersage kommt ab Mittwoch der Sommer auch ins Rheinland zurück. Also doch noch nicht alle Sommerkleidchen einmotten und vorsichtig die ersten warmen Mäntel aus dem Schrank holen.

Passend zum heutigen trübgrau, kühlen Wetter aber noch ein trübgraubeiges Kleid:


Es handelt sich um Modell 4 aus der "Simplicity Meine Nähmode" Ausgabe 04/2013.


In der vergrößerten Darstellung läßt sich die Schnittführung besser erkennen. Dieser Schnitt gefällt mir ausgesprochen gut und ich habe für diese Version einen leicht "angewollten" Jersey vernäht - allerdings schon im Winter.
Diesen Schnitt könnte ich mir auch wunderbar in einer zweifarbigen Variante vorstellen. 






So sieht es von hinten aus:


Und gegen Zugluft am Hals mit Tuch getragen:





Wer nun denkt ich würde hier nur olle Kamellen zeigen und ansonsten auf der faulen Haut liegen - nix da!

Momentan arbeite ich z.B. an einer weiteren Ausgabe meines Rosenjäckchens, natürlich nicht für mich selbst, schließlich kann ich nicht zwei Jäckchen gleichzeitig tragen.

Dies sind die Stickereien auf den Rückenteilen:


Am Wochenende habe ich einen Schwung Schnittmuster kopiert und an meinem NFL-Märchen Kleid gearbeitet.

Als nächstes Projekt das ich parallel zum NFL-Kleid angehe, plane ich diesen Rock in einer herbsttauglichen Variante.

Da ich meine Stoffkaufabstinenz weiter brav durchziehe, merke ich doch, dass die Auswahl in meinem Fundus mittlerweile deutlich eingeschränkt ist und ich werde wohl ordentlich graben und zusammenstückeln müssen, um den Rock in der gewünschten Farbvariante realisieren zu können. Näheres dazu dann, wenn ich meine Kisten nach allen Resten und Fitzeln durchgewühlt habe.