Projekt Minimalschrank - Teil 2

Sonntag, 6. März 2016

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Während ich im ersten Post dieser Reihe die Gründe erläutert habe, die mich dazu bewegen, den Inhalt meines Kleiderschrankes zu reduzieren, geht es heute im nächsten Schritt darum, wie so eine Reduzierungsaktion  erfolgreich anzupacken ist.

Die eine Methode mit der alle Menschen glücklich werden, gibt es natürlich auch beim Ausmisten nicht. Mir persönlich gefällt aber besonders gut die Herangehensweise von Marie Kondo. Für alle von Euch, die sich selbst bereits mit dem Thema minimaler Kleiderschrankinhalt beschäftigt haben, ist der Name wahrscheinlich nicht neu. Für alle anderen die hier lesen, möchte ich ihre Methode aber erst noch einmal kurz erläutern.

Es handelt sich bei Marie Konto um eine junge Japanerin, die als Aufräumcoach arbeitet und bereits mehrere erfolgreiche Bücher zum Thema geschrieben hat. Im Gegensatz zu den meisten anderen Aufräumspezialisten, rät sie allerdings nicht dazu, Raum für Raum und Schublade für Schublade auszumisten sondern schlägt statt dessen eine Vorgehensweise nach Sachgruppen vor. Also, wenn jemand seine Bücher ausmisten möchte, die er über Wohn- und Schlafzimmer verteilt hat, dann sollte er sich nicht erst den einen Raum und danach den anderen vornehmen sonder alle (!) Bücher zusammen auf einen großen Haufen legen und dann aussortieren. Der Effekt ist natürlich besonders nachhaltig, wenn man alle Stücke einer bestimmten Gruppe auf einem Haufen sieht...

Danach sollte man jedes Buch einzeln in die Hand nehmen und seinen Bauch/ sein Herz  entscheiden lassen, ob das gute Stück wieder ins Regal zurück darf, oder gehen muss.

Der Satz, der die Methode von Marie Konto für mich am besten beschreibt ist der: 

"Man sollte sich nur mit den Dingen umgeben, die man wirklich liebt".

Die Dinge von denen man sich trennt, weil man sie nicht (mehr) liebt, sollte man dann freundlich verabschieden. 

Wer mehr Details erfahren möchte, dem empfehle ich das erste der Bücher von Marie Kondo: 

"Magic Cleaning - Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert"

ISBN-10: 3499624818 (kostet 9,99, gibt es aber sicher auch in Leihbüchereien)


Wer sehr neugierig ist und sofort mehr erfahren möchte kann natürlich auch dieses Video anschauen. 


 


Zurück zum Thema Kleiderschrank. Meine Kleidung verstaue ich nur im Schlafzimmer, so dass ich also nicht erst alles groß zusammensuchen musste. Bisher hatte ich allerdings immer nur die Kleider der aktuellen Saison (Sommer oder Winter) im Schrank. Die gerade nicht benötigte Kleidung hatte ich in großen Kartons auf dem Schrank gelagert. Dabei muss ich sagen, dass ich keinen normalen Schrank mit Türen besitze. Aus irgendwelchen Gründen mag ich solche Schränke nicht und habe daher meine Kleidung und solche Dinge wie Handtücher, Bettwäsche, Schuhe etc. in einer Kombination aus Kleiderstangen, Schubfächern und Regalen untergebracht, die allesamt hinter weißen Vorhängen verschwinden, damit das Auge sich ausruhen kann. In meinem Schlafzimmer mag ich kein kunterbuntes Miteinander verschiedener Möbelstücke, sondern bevorzuge eine ruhige Atmosphäre.

Insgesamt habe ich ein Volumen von 8 vollen blauen Säcken aus meinem Schrank aussortiert. Trotzdem ist das noch nicht das Ziel sondern erst der Anfang meiner Reise zum Minimalschrank. Warum? Nun, ich habe auch jetzt noch nicht ausschließlich Dinge im Schrank die ich liebe, sondern auch noch Kleidung für den Übergang bis es soweit ist. Irgend etwas muss ich ja in den nächsten Wochen/ Monaten noch anziehen können ;o)

Allerdings bin ich zumindest schon soweit, dass ich keine Sommer-oder Wintergarderobe mehr in Kartons auslagern muss. Alles was ich an Kleidung besitze hängt im Schrank bzw. liegt in Schubfächern.

Weil ich selbst auch so gern Bilder vom Inhalt fremder Kleiderschränke sehe, dürft Ihr jetzt auch in meinen hineinschauen.


Gesamtansicht der hängenden Kleidungsstücke:




Detailansichten:

Kleider (Gesamt 9 auf den Bügeln hängen 8 - 1 Kleid ist in der Wäsche)


Mäntel 4 (3 Wintermäntel + einer für den Übergang)



Blazer 3



Blusen 3  = 2 schwarze + eine weisse Bluse (ist zur Zeit in der Wäsche) + Unterrock 1



Was Marie Kondos Methode so besonders macht, ist übrigens auch ihr geniales System Kleidungsstücke zu falten, so dass sie besonders übersichtlich verstaut sind, nicht verkrumpeln und deutlich weniger Platz brauchen als üblich.

Diese Methode habe ich auch für alle meine Kleidungsstücke übernommen, die nicht auf Bügeln hängen müssen.


Ein bisschen Faltanleitung von Frau Kondo gefällig?





Los gehts mit meinen Schubladen:

T-Shirts, Sporthosen, Schlafshirts, Homewear



Socken + Leggins


Strumpfhosen



Jacken/ Pullover (Strick/ Baumwolle)



Jeans und Pullis (die nicht mehr in die obere Schublade passten)



Kleidungsstücke die noch nicht fertig sind/ geändert werden/ von denen ich den Schnitt abnehmen will


Nicht fotografiert habe ich:

Tücher
Unterwäsche
Schuhe 


Wie unschwer zu erkennen ist, habe ich noch ziemlich viel Kleidung. Was habe ich mir also für die nächsten Monate vorgenommen:

Die Zahl der Mäntel muss noch deutlich weniger werden. Eigentlich reicht einer für den Winter und einer für den Übergang. Hier muss ich also noch weiter aussortieren bzw. austauschen. (Vorher hatte ich allerdings eine zweistellige Anzahl an Mänteln)

Die Anzahl der Kleider wird noch reduziert sowie vorhandenes ausgetauscht. Zusätzlich würde ich mir gerne  1-2 Röcke nähen.

Mindestens einer meiner Blazer muss noch gehen.

Bei Stümpfen/ Leggins/ Strumpfhosen wird noch weiter aussortiert (die bunten sehen aber noch so schön in der Schublade aus...)

Es sieht ein bisschen düster im Schrank aus. Einige dunkle Teile werden gegen helle ausgetauscht.

Die aufmerksame Leserin wird gemerkt haben, dass ich nicht 100% nach der Methode von Marie Kondo (auch Kon-Marie Methode genannt) vorgegangen bin.

Bei mir funktioniert Kon-Marie zusammen mit der Zwiebelmethode am besten: Erst die obersten dicksten Schichten weg sortieren und dann noch zwei - dreimal "nachschleifen". Mit jeder Runde fällt mir das aussortieren leichter. Eigentlich hatte ich die Fotos auch bereits in der letzten Woche schon gemacht. Da ich aber zwischenzeitlich bereits einen Mantel und ein weiteres Kleid wegsortiert habe, musste ich heute neue Fotos machen.

Wie immer im Leben ist es auch beim Aussortieren sinnvoll, sich nicht sklavisch an einen bestimmte Vorgabe zu halten, sondern den Weg so zu gehen, wie er sich am besten anfühlt.

Insgesamt möchte ich meine Kleidungsstücke, die überwiegend nur auf eine Art und Weise getragen werden können austauschen gegen multifunktionale Stücke. Nicht zu verwechseln mit Multifunktionskleidung (also diesen hässlichen Plastikjacken und Hosen, die viele Menschen bei Regenwetter tragen). 

Mit dieser Art der Kleidung, werde ich mich in meinem nächsten Post befassen, wenn es darum geht, wie mein Traum-Minimalschrank aussieht, welche Inspirationen es gibt und welche konkreten Pläne/ Nähprojekte sich daraus für mich in den nächsten Monaten ergeben.


4 Kommentare:

  1. Liebe Antje,
    vielleicht interessiert dich dieser Artikel zum Thema:
    http://www.zeit.de/kultur/2016-03/marie-kondo-tidying-aufraeumen-wohnen
    Ich bin gespannt zu erfahren, wie sich der reduzierte Schrank in der Praxis bewähren wird ;)
    LG, Bele

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  2. Der Boom ging auch aan uns nicht vorbei.
    Meine Tohcter hat 3 wochen lang nur ihr Zimmer sortiert und umgekrempelt. und das ist das erste mal, dass die oirdung nciht nur tage wochen ,sondern mittlerwiele schon 2 monate anhält. Sie war die erste. als nächste bin ich dran. ich sortoere und packe meinestoffe seit 4 tage um. es ist wahnsinnsaufwand. wegshcmeissen oder abgeben habe ich nichts, weil meine stoffe fast nur wertvolle seiden oder wollstoffe sind. alles,was ich nicht brauche,hab ich schnon verschenkt.
    daher glaube ich auch an erfolg jedem ,der sich mit dieser methode befasst:-)
    weiterhin viel erfolg dabei!

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  3. Sehr beeindruckend! Wirst Du dann demnächst ein neues Hobby haben? Wenn die fehlenden Teile nachgerüstet sind, gibt es kaum noch Anlass zum nähen, oder täusche ich mich weil durch die höhere Nutzungsrate dann öfter Ersatz her muss? LG Kuestensocke

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  4. Oh, keine Sorge, es bleibt ja noch das weite Feld der stylischen Homeware sowie der schicken Dessous zu beackern. Außerdem bin ich ja auch mittlerweile vom Tücherstrickvirus befallen...
    Liebe Grüße
    Antje

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